Immer wieder wird über Löhne, sich öffnende Lohnscheren, Mindestlöhne etc. diskutiert. Datenmaterial ist meist auf beiden Seiten eher dürftig. Ich möchte deshalb in diesem Artikel keine Meinung vertreten, sondern nur Datenmaterial zum Medianlohn präsentieren.
Eins vorweg: alle Daten sind über den Zeitraum 1992-2012 und stammen von der HP des Bundesamtes für Statistik vom 27.3.2014. Alle Zahlen in Grafiken sind nominell.
Nominell sind die (Brutto-)Medianlöhne in diesen 20 Jahren gestiegen. Reell ist der Anstieg jedoch eher klein, über die gesamte Bevölkerung beträgt er rund 4%, bei den 100%-Angestellten jedoch knapp 9%. Diese Diskrepanz lässt sich darauf zurückführen, dass die Anzahl Teilzeitstellen in diesem Zeitraum zugenommen hat. Dies führt zu einer Verzerrung der Statistik, weshalb ich im weiteren jeweils beide Fälle getrennt betrachte.
Über den gleichen Zeitraum von 20 Jahren ist das BIP der Schweiz reell um 37% gestiegen.
Zu einem Grossteil ist dies zurückzuführen auf die zusätzlichen Arbeitskräfte. Aber nicht nur, das BIP stieg sowohl pro Erwerbstätigen wie auch pro Vollzeitäquivalent:
Die Grafik oben gibt an, wie hoch die mittlere Wertschöpfung pro Erwerbstätiger, bzw. pro Vollzeitäquivalent ist. Wenn wir dass nun in Relation zu den ausgezahlten (aller Erwerbstätigen, bzw. 100%-) Löhnen setzen, so ergibt sich folgendes Bild:
Der Anteil, welchen der mittlere Angestellte am Schweizer BIP hat, ist in den letzten 20 Jahren kontinuierlich gesunken. Macht man einen exponentiellen Fit auf diese Daten, so sieht man, dass der Medianlohn in den letzten 20 Jahren im Schnitt 0.8% pro Jahr gegenüber dem BIP verloren hat. Oder insgesamt rund 14%.